Das CCCC Konzept

Der Kreationszentrum Zeitgenössischer Zirkus e.V. bemüht sich aktuell um Projektentwicklungsgelder um in die detailliertere Projektplanung und Pioniernutzung am neuen Standort auf dem Osthof einzusteigen. Bei der Projektentwicklung sind wir in enger Zusammenarbeit mit der VGO und dem Dezernat IV der Stadt Köln.


Aktueller Konzeptionsentwurf //
Kreationszentrum Zeitgenössischer Zirkus //

Halle63 Köln Kalk //


Inhalt

01 Vision und Zielsetzung
02 Hinterfragung des Bildes von Zirkus
03 Internationale Best Practice Beispiele
04 Lokale bestehende Institutionen | Köln
05 Lokale Akteur*innen: Kompanien & Artist*innen | Köln
06 Kulturpolitische Vertretungen und lokale Netzwerke
07 Finanzierungsmöglichkeiten des Ortes
08 Räumliche Anforderungen / Bedarfe



01 Vision und Zielsetzung

Im Kreationszentrum Zeitgenössischer Zirkus werden aktuelle Formen von Zirkus entwickelt, gefördert und praktiziert. Als ein Kreativ- und Probenort in dem die reflexive Körperpraxis im Mittelpunkt steht, entsteht hier Raum, der die professionelle Kreation, künstlerische Forschung, Reflektion, Vermittlung und Sichtbarmachung der Kunstform in Köln ermöglicht.

Das “Kreationszentrum Zeitgenössischer Zirkus” steht für Zirkusformen, die Zirkustechniken als künstlerische Ausdrucksformen begreifen. Interdisziplinäre Kooperationen und finanziell niederschwellige Zugänglichkeit ermöglichen vielfältige Perspektiven und Begegnungen.

Um das Kreationszentrum lokal als Kunst- und Kulturort für experimentelle Recherche, konzentrierte Kreation und als Austauschplattform für die zeitgenössische Zirkus-Szene zu verankern, werden die vielfältigen und diversen Kölner Zirkusakteur:innen von Beginn an in den Konzeptionsprozess mit einbezogen.

Kreationszentrum Zeitgenössischer Zirkus versteht sich als kritisch-emanzipatorischer Ort, der reflexive Kunstpraxis und gesellschaftspolitischen Diskurs fördert.


Weitere Ziele

– Residenzen, Hochschulkooperationen, Offene Bühnen, Ausstellungen, Trainingsraum, Konferenzen

– Köln für Künstler*innen und Absolvent*innen internationaler Zirkus Hochschulen attraktiv machen.

– Follow-up Training und Workshops für lokalen Nachwuchs, über 27 Jahren (z.b. Abenteuerhallen Kalk, Latibul Zirkus- und Theaterpädagogisches Zentrum)

– Losgelöst von Jugendzentrum oder Kinderzirkus, Arbeitsräume mit professionellem Fokus

– Barrierefrei, offen, freundlich, 24h zugänglich

– Eco-Standards, Nachhaltigkeitsagenda

– Non-profit, Artist-run, Ethical Charta


Bedarfe und Wünsche der Kölner Szene

–  Bedarf an professionellem Produktionsraum für Kreation, künstlerische Forschung und Probe

–  Bedarf an professionellem Trainingsraum / Austausch / Labor / Weiterbildung

–  Bedarf an zirkusgerechter Bühne  (Arbeitspräsentationen, Offene Bühne, Festivals, Konferenzen)

–  Ein Ort des zeitgenössischen Zirkus in Köln für Austausch und Vernetzung


Formate und Potential bestehender Kölner Initiativen

Community + Diskrimierungskritik
Künstler*innenverbund Feministische Perspektiven auf Zirkus

Zugänge und Vermittlung  der Kunstform
Tadaa Magazin für Zeitgenössischen Zirkus

Bespielung urbaner und ungewöhnlicher Räume
Angels Vertical Dance, Boardwalk Theater, Raum für Zirkus

Internationales,  Interdisziplinäres Festival + Sichtbarmachung
CircusDanceFestival Köln TANZPAKT Stadt-Land-Bund)

Wissenschaftlicher Diskurs
Voices Magazin (CircusDanceFestival Köln TANZPAKT Stadt-Land–Bund)


02 Hinterfragung des Bildes von Zirkus

Die Rezeption von Zirkus ist im kollektiven Gedächtnis mit romantisierten Zirkusbildern, Rollenstereotypen und kolonialen Sichtweisen verbunden, die sich auf den traditionellen Zirkus und seine Hochphase im 19. Jahrhundert beziehen. Diese Bilder des Zirkus werden in der Literatur, Popkultur, Film, in Musik und Werbung ständig wiederholt. Es braucht Orte für Zirkus, die diese Bilder in Frage stellen und Akteur*innen und Publikum in eine reflektierende und kritische Haltung zu versetzen.
Die Sichtbarkeit von zeitgenössischen Zirkusformen, die in den 70er Jahren in Frankreich ihren Ursprung haben, bahnen sich in Deutschland, das stark von traditionellen Zirkusunternehmen geprägt ist, nur langsam ihren Weg. Die letzten zehn Jahre sind allerdings durch einen starken Aufschwung und kulturpolitische Anerkennung des zeitgenössischen Zirkus geprägt.
In Deutschland besteht eine institutionell gefestigte  zirkuspädagogische Landschaft, die Zirkus als pädagogisches Medium für Kulturelle Bildung und Kinder- und Jugendarbeit begreift. Um jedoch Zirkus tiefgreifend als Kunstform zu begreifen und zu vermitteln, braucht es Strukturen, Räumlichkeiten und Institutionen für professionelle Kreation. Sie ermöglichen langfristig eine Sichtbarkeit und Zugänglichkeit zu vielfältigen ästhetischen Rezeptionsformen von zeitgenössischem Zirkus.

03 Internationale Best Practice Beispiele

– La Central del Cirque, Barcelona (ES)
 https://lacentraldelcirc.cat/la-central-del-circ/presentacio/

– Katapult Berlin (D)
 https://katapult.berlin

– Open Space Bochum (D)
 https://openspace.ruhr

– La Grainerie, Toulouse (F)
 https://la-grainerie.net
 https://la-grainerie.net/lieu-de-fabrique/espaces/

– Circuscentrum Flandern, Gent
 (B) https://www.circuscentrum.be/circuscentrum/

– The Cirkör House, Stockholm (SE) https://cirkor.se/en/cirkor-house

– Up – Circus & Performing Arts, Brüssel (B) https://upupup.be/lieu/

– Latitude 50 (B) https://latitude50.be/presentation/projet/

– Zirkusquartier Zürich, (CH) https://zirkusquartier.ch


04 Lokale bestehende Institutionen | Köln

https://www.circus-dance-festival.de

http://www.atemzug-ev.de

https://tadaamagazin.de/redaktion/ 

https://bundesverband-zeitgenoessischer-zirkus.de 

05 Lokale Akteur*innen: Kompanien & Artist*innen | Köln

https://www.hippanamaleta.com

https://raumfuerzirkus.de

https://overhead-project.de

https://roxanacircusartist.com/about-2/

https://www.ponyclub-circus.de

http://froyacollective.com/about/

http://www.ropetheatre.de

https://kompanieneun.de

https://christoph-rummel.de

https://www.kira-anders.com

https://www.boardwalktheater.de/#Weitere 

https://www.theatarishow.com

https://www.angels-aerials.de

https://www.dance-contact-juggling.com/vita

https://www.instagram.com/mrjulianblum

https://www.jugglerinmovement.com

http://www.derweisseknopf.com

https://www.cirque-bouffon.com

http://www.yolandesommer.de

https://www.fliegwerk.org

06 Kulturpolitische Vertretungen und lokale Netzwerke

– KulturNetzKöln (KNK), Sektion Zeitgenössischer Zirkus, https://kulturnetz-koeln.de/strukturen-aufgaben/sektionen/
– Verein Darstellende Künste Köln, VdK, im Vorstand für die Sparte Zirkus
https://vdk-koeln.de/mitglieder/sparte/zeitg-zirkus/
– Netzwerk “Contemporary Circus Cologne”, Szenetreff Zirkus Köln https://www.instagram.com/contemporary_circus_cologne/
https://www.facebook.com/Contemporary-Circus-Cologne/
– Qultor, Vielfalt und Vernetzung der Kulturlandschaft Köln
https://www.qultor.de/kategorien/darstellende-kuenste
– Städtepol Köln des Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus / Roundtable Zirkus Köln
https://bundesverband-zeitgenoessischer-zirkus.de/verband/kontakt/ 

07 Mögliche Finanzierung des Ortes

–  feste Standortförderung aus öffentlichen Mitteln unabdingbar

–  Mitgliedsbeitrag Vereinsmitglied, Zugang Trainingsfläche

–  Einmietung/Einbuchung Produktionsraum der lokalen Akteur*innen

–  Vermietung an Externe Akteur*innen

–  Vermietung für Foto- und Videoshootings

–  Workshops & Masterclasses

–  Öffentliche Förderung des Raumes für Projekte

(Stadt Köln, Land NRW, Rheinenergie Stiftung Kultur, ggfls. Kunststiftung NRW)

–  Öffentliche Förderung der Akteur*innen für Projekte, Festivals, Proben usw.

–  Büroraumvermietung an lokale Akteur*innen


08 Räumliche Anforderungen / Bedarfe

– Großer Freiraum für Training, Proben und Kreation /  200 qm oder mehr

– verschiedene Räume, ~2-4 unterschiedliche “Studios” oder flexibel abtrennbarer Raum

– Deckenhöhe ~9 m oder mehr

– Viele Aufhängepunkte die Lasten von 2t tragen, nicht nur vertikal bspw. auch schräg schwingend

– Abspannmöglichkeiten am Boden 

– Geeigneter Boden: Holzboden / Schwungboden mit Tanzteppich

– evtl. verschließbare Einsenkungen im Boden für Schnitzelgrube oder großes Trampolin

– ruhiger Raum, sowohl Akustik als auch optisch schlicht

– Beheizte Räume

– Möglichkeit zum bilden einer Bühnen-/Zuschauer*innensituation mit etwas Lichttechnik

– Musikanlage / Soundsystem

– Separate oder integrierte Lagerräume / Lagermöglichkeit für Technik, Material, Requisiten, Matten, etc.

– Toiletten & Umkleiden

– Büros Besprechungsräume

– Aufenthaltsräume, Küche, 

– “Sozialer Treffpunkt” (nicht nur intern; mit Nachbarschaft im Hof bspw. Cafe vom Kulturhof)

– Eingangsbereich / u.a. auch geeignete Einlasssituation bei Veranstaltungen